Fort de Bertheaume

Sie wurde von Vauban im 17. Jahrhundert auf einer kleinen Felseninsel erbaut, um den Hafen von Brest zu überwachen. Dank seiner geografischen Lage hatte es stets ein Auge auf den Eingang zur Brester Enge, einem Meeresarm, der die Reede von Brest mit dem Atlantischen Ozean verbindet. Heute ist das Fort über einen Steg zugänglich und kann im Sommer besichtigt werden.

Viele Jahrhunderte lang zog die Reede von Brest die Begehrlichkeiten von Eindringlingen an. Seit dem Mittelalter wurden daher an der Küste Schutzposten eingerichtet, um die Einfahrt zu kontrollieren. Der effektivste von ihnen: Bertheaume, eine kleine Felseninsel dreißig Meter vor der Küste in Plougonvelin. Im 17. Jahrhundert, um 1690, errichtete Vauban auf Wunsch von Ludwig XIV. hier ein furchterregendes Fort, das bis 1944 militärisch genutzt wurde.

Vauban wollte Brest während des Krieges der Augsburgischen Liga schützen. Er installierte drei Kanonen und zwei Mörser auf der oberen Plattform des Inselchens, um die Bucht von Bertheaume zu kontrollieren, durch die auch heute noch alle Schiffe in die Reede von Brest ein- und auslaufen. Eine weise Entscheidung: Im Juni 1694 griff eine englische Flotte an, wurde aber von einem Bombenhagel aus dem Fort empfangen, der ausreichte, um sie zurückzudrängen.

Die Nützlichkeit von Bertheaume stand also außer Frage, und Vaubans Nachfolger setzten seine Arbeit im 18. und 19. Jahrhundert fort. Zunächst wurden Kasernen, Pulvermagazine und eine Umfassungsmauer errichtet, bevor das Fort, das damals nur bei Ebbe zugänglich war, 1835 mit einer Fußgängerbrücke und etwa 50 Jahre später mit Kasematten ausgestattet wurde.

Diese Verbesserungen richteten sich leider gegen die lokalen Interessen, da die deutschen Truppen Bertheaume von 1940 bis 1944 zu einem ihrer Stützpunkte am Atlantikwall machten. Die Befreiung des Inselchens im September 1944 bedeutete das Ende seiner militärischen Nutzung: Es blieb über 40 Jahre lang verlassen, bevor es 1990 von der Gemeinde Plougonvelin aufgekauft wurde, die es für Besucher öffnete und regelmäßig Ausstellungen und Ton- und Lichtschauen veranstaltete, die seine Geschichte nachzeichneten: Si Bertheaume m'était conté. Auf dem Gelände wurden sogar zwei Seilbahnen und ein Kletterparcours eingerichtet: eine Gelegenheit, Geschichte und Abenteuer miteinander zu verbinden! Bertheaume Iroise Aventure